Mit Jan über’n Tellerrand geschaut – Medien, Eltern, Belgien

Shownotes

https://medienwelten.be

Jan Hilgers - Medienpädagoge aus Belgien Nach Stationen als Buchhändler, Freiwilliger in Dänemark und langjähriger Leiter eines Jugendinformationszentrums hat er sich 2020 ganz der Medienpädagogik verschrieben. Sein Masterstudium Handlungsorientierte Medienpädagogik hat er 2025 abgeschlossen. Jan liebt Bücher, Games, Garten – und Star Trek.

**App Tipp **https://www.stopmotionstudio.com

schau-hin.info – Medienkompetenzportal für Eltern: https://www.schau-hin.info

Masterstudiengang: Handlungsorientierte Medienpädagogik (M.A.)

  • 📄 Infoblatt zum Studiengang (Donau‑Universität Krems)
    [Infoblatt Medienpädagogik Master]
  • 🎓 Details zur berufsbegleitenden Weiterbildung (Donau‑Uni Krems & TH Köln):
    [Masterstudium Handlungsorientierte Medienpädagogik]

Weitere Medienkompetenz-Plattformen https://www.klicksafe.de https://www.handysektor.de https://www.medienradar.de

Transkription

Podcast: Medienpädagogik & Elternarbeit mit Jan Hilgers Begrüßung ANNETTE: Gut, es geht los. Jawohl. Ja, schön. Ich freue mich, dass wir heute wieder einen neuen Podcast aufnehmen. Herzlich willkommen Katja. Schön, dass du da bist, wie immer. Wir zwei zusammen und diesmal zusammen mit dem Jan Hilgers, der heute aus Belgien zugeschaltet ist. Ich freue mich, dass du heute dabei bist, Jan. JAN: Ja, ich freue mich und ich würde ganz gerne, dass du dich mal vorstellen willst. JAN: Ja, mein Name ist Jan Hilgers. Ich bin Medienpädagoge. Komme ursprünglich aus der Jugendarbeit. Ich war lange Leiter einer Jugendeinrichtung, eines Jugendinformationszentrums und habe mich da schon immer mit dem Thema digitale Medien befasst. 2020 habe ich mich dann selbstständig gemacht, bin als Freelancer unterwegs im gesamten deutschsprachigen Raum und arbeite ausschließlich im medienpädagogischen Bereich.

Tätigkeitsfelder von Jan KATJA: Richtig cool! Kannst du noch ein bisschen erzählen, was du da so machst? JAN: Ich versuche den gesamten Bereich der Medienkompetenz abzudecken – von Elternabenden, Schulungen für Senior:innen, kreative Workshops (Podcasts, kleine Videofilme, Videospiele) bis hin zu Workshops zu Cybermobbing, Social Media, Fake News usw. KATJA: Mega. Du bist so unser Kollege – das ist auch unser Ding.

Masterarbeit zur Elternarbeit ANNETTE: Ich bin noch im Verteiler von unserem Studiengang in Krems und habe gesehen, dass eine Masterarbeit zum Thema Elternarbeit verteidigt wird. Das hat mich sofort angesprochen. Kannst du ein bisschen was über deine Arbeit erzählen? JAN: Ich führe seit einigen Jahren Elternabende durch – "Spielen, chatten, klicken: Digitale Medien in der Familie". Dabei habe ich mich gefragt: Was bleibt eigentlich hängen? Also habe ich mit zwei Schulen zusammengearbeitet, vor und zwei Monate nach dem Elternabend Befragungen durchgeführt. Rund 70 Eltern nahmen teil. Ergebnis: Der Umgang mit Medien hat sich verbessert, weniger Konflikte, mehr Kommunikation.

Erkenntnisse aus der Evaluation KATJA: Spannend! Gibt's Feedback von den Eltern – was hat sie am meisten bewegt? JAN: Kommunikation war das Schlüsselthema. Eltern haben gelernt, über Medien mit ihren Kindern zu sprechen. Die Kinder fühlen sich ernst genommen, es wird zu einem normalen Gesprächsthema – wie Fußball oder Schule.

Mediennutzung in verschiedenen Ländern ANNETTE: Wie ist das in Belgien geregelt? In Deutschland wird über Handyverbote diskutiert. JAN: In Belgien wird ab dem kommenden Schuljahr ein allgemeines Smartphone-Verbot an Schulen eingeführt – unabhängig vom Alter. Zusätzlich wird über ein Social-Media-Verbot bis 16 diskutiert. Ich halte davon wenig – das ist Augenwischerei.

Aufbau der Elternabende KATJA: Wie gestaltest du deine Elternabende? Gibt’s Mitmachaktionen? JAN: Es ist eine Mischung – abhängig von der Gruppengröße. Ich spreche über Risiken, aber will keine Angst machen. Ich zeige z.?B. mit dem „Handykoffer“ alte Geräte (Walkman, Fotoalbum, Kassette), um Erinnerungen zu wecken. So können Eltern die heutige Faszination der Kinder besser verstehen.

Bildschirmzeit & elterliche Ängste ANNETTE: Was antwortest du, wenn Eltern nach Bildschirmzeit fragen? JAN: Das lässt sich pauschal nicht sagen. Es hängt vom Kind ab – Alter, Reife, Medieninhalte, Reaktionen. Eltern müssen ihre Kinder beobachten und begleiten. Vorbildfunktion ist zentral. KATJA: Oft wird Mediennutzung nur als Konsum gesehen. Zeigst du auch kreative Möglichkeiten? JAN: Unbedingt. Ich empfehle gemeinsame Nutzung: z.?B. kleine Filme drehen, Stop-Motion, Fotoprojekte. Das kann verbinden und Medienkompetenz fördern.

Künstliche Intelligenz & neue Herausforderungen ANNETTE: Wie sprichst du KI im Elternabend an? JAN: Viele Eltern wissen gar nicht, dass Kinder schon mit KI in Kontakt kommen (z.?B. Snapchat AI). Ich sensibilisiere dafür. Schulen werden mehr Verantwortung übernehmen müssen. Digitale Bildung muss in der Schule selbstverständlich werden.

Wünsche & Abschluss KATJA: Was wünschst du dir für die Zukunft? JAN: Digitale Bildung sollte ein Grundrecht sein – jedes Kind hat das Recht auf digitale Bildung. ANNETTE: Und wenn du Eltern einen Satz mitgeben würdest? JAN: Kommunikation ist das Wichtigste. Interessiert euch für die Welt eurer Kinder. Und habt Spaß dabei. KATJA: Genau – bleibt entspannt und lasst euch inspirieren.

APP-TIPP von Jan: Stop Motion Studio – ideal für kreative Medienarbeit mit Kindern. Abschied: Ein tolles Gespräch, danke Jan! Grüße nach Belgien – wir bleiben in Kontakt!

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